Übersicht zu Angeltechniken

Die häufigsten Angeltechniken in der Übersicht 

Der Begriff Angeln bezeichnet eine Variante der Fischerei, die mithilfe einer Handangel ausgeübt wird. In der einfachsten Ausführung besteht die Angel lediglich aus einer Angelschnur und einem Angelhaken.

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Üblicherweise werden jedoch Angeln verwendet, die auch über eine Angelrute, eine Angelrolle zum Aufrollen der Schnur und einem sogenannten Vorfach, einer meist etwas dünneren Schnur zwischen Angelschnur und Angelhaken, verfügen. Beim Angeln, das auch Sportfischen genannt wird, gibt es verschiedene Methoden.

Allen Angelmethoden ist gemeinsam, dass der Fisch einen Haken aufnehmen soll, um ihn dann mithilfe der Angelschnur aus dem Wasser ziehen zu können. Grundsätzlich können alle Fische geangelt werden, was sich schlichtweg damit erklärt, dass alle Fische fressen müssen. Während einige Fische aber nicht zwischen echtem Futter und einem Angelhaken unterscheiden können, müssen andere Fische mittels Köder getäuscht werden. Dabei ist es umso leichter, die Fische zu täuschen, je aufgeregter diese sind.

Daher werden die Fische beim Angeln häufig angefüttert, was ihren Futterneid schürt und ermöglicht, sie an die gewünschte Angelstelle zu locken. 

Die Unterschiede zwischen den Angelmethoden ergeben sich daraus, wo und in welcher Form die Fische dazu gebracht werden, den Angelhaken aufzunehmen und hier einige der häufigsten Angeltechniken in der Übersicht:   

Das Brandungsangeln 

Das Brandungsangeln findet vom Strand, einer Klippe oder einer Seebrücke aus statt. Die verwendeten Gewichte wiegen üblicherweise zwischen 100 und 250g, als Köder werden häufig Wattwürmer oder kleine Fischstücke genutzt.

Die Längen der Angelruten betragen 4m und mehr, der Köder wird möglichst weit, mitunter weiter als 100m, ausgeworfen. Um den Luftwiderstand zu verringern und das Vorfach zu stabilisieren, kommen spezielle Weitwurf-Vorfächer zum Einsatz. Als Vorschnur dienen sogenannte Schlagschnüre, die fester und zwei- bis dreimal so lang sind wie die Angelrute.

Sie verhindern, dass die Angelschnur infolge der Fliehkräfte beim Wurf überlastet wird oder gar reißt. Typische Fische, die per Brandungsangeln gefangen werden, sind Dorsche und Plattfische, als Beifang sind aber auch Aale und Aalmuttern möglich.    

Feederfischen

Beim Feederfischen werden in erster Linie Weißfische und teilweise auch kleinere Raubfische gefangen. Besonderes Merkmal des Feederfischens ist, dass der eigentliche Köder zwar auf einem Haken befestigt ist, gleichzeitig aber ein Futterkorb eingesetzt wird. Das Futter verteilt sich auf dem Boden und lockt so die Fische in die Nähe des Köders.

Beim Feederfischen kommen spezielle Angelruten mit einer feinen Spitze, einer geflochtenen Angelschnur und einem starken Rückgrat zum Einsatz. Das starke Rückgrat ist erforderlich, um das hohe Gewicht der Futterkörbe zu kompensieren. Die geflochtene Schnur, die sich weit weniger dehnt als eine herkömmliche Angelschnur, und die feine Spitze sind notwendig, um erkennen zu können, ob ein Fisch angebissen hat. Dies macht sich nämlich ausschließlich durch die gestraffte Hauptschnur und ein Zucken an der Rutenspitze bemerkbar.

Für das Feederfischen steht eine sehr große Angebotspalette an unterschiedlichen Angelruten und auch verschiedenen Wechselspitzen zur Verfügung, so dass die Angelausstattung an die jeweiligen Gewässer- und Wetterverhältnisse angepasst werden kann.   

Das Fliegenfischen

Das Fliegenfischen kennzeichnet sich dadurch, dass der Köder mithilfe einer Fliegenrute, einer Fliegenrolle oder einer speziellen Fliegenschnur präsentiert wird. Anders als bei anderen Angelmethoden benötigt das Fliegenfischen keine zusätzlichen Gewichte beim Auswurf des Köders, sondern erreicht das Wurfgewicht ausschließlich durch die Fliegenschnur.

Als Köder, die die natürliche Nahrung der Fische imitieren, kommen meist Trockenfliegen, Nassfliegen, Streamer und Nymphen zum Einsatz. Die zwischen 0,6 und 3cm großen Trocken- und Nassfliegen bestehen aus Tierhaaren, Federn oder künstlichen Materialien. Während Trockenfliegen auf der Wasseroberfläche schwimmen, schwimmen Nassfliegen im Film der Wasseroberfläche oder im Wasser. Streamer sind größer als Fliegen, schwimmen meist unter der Wasseroberfläche und imitieren üblicherweise kleine Fische.

Mithilfe von Nymphen, die immer unter Wasser schwimmen, werden Insektenlarven oder Insekten imitiert, die zur Wasseroberfläche aufsteigen. Zielfische für das Fliegenfischen sind in erster Linie Salmoniden wie beispielsweise Forellen und Äschen.   

Hegenefischen 

Beim Hegenefischen kommt mit der sogenannten Hegene eine Angelschnur zum Einsatz, die bis zu fünf kürzere, in der Höhe versetzte Seitenarme hat. An diesen seitlichen Schnüren werden kleine Kunstköder befestigt, während sich am Ende der Hegene ein Senkblei oder ein weiterer, meist hakenloser Köder befindet. Der Angler fischt somit mit mehreren Ködern gleichzeitig.

Das Hegenefischen kennt unterschiedliche Varianten. Die gebräuchlichste Methode besteht darin, die Angelruten langsam anzuheben und anschließend schnell wieder abzusenken, um die Fische durch die Bewegung anzulocken. Bei der sogenannten Schwimmermethode treiben die Köder in verschiedenen Tiefen im Wasser.

Um Raubfische zu angeln, die ihre Beute im Oberwasser jagen, wird die Hegene über weite Distanzen ausgeworfen und kurz nachdem sie auf die Wasseroberfläche aufgetroffen ist, wieder eingeholt. In Norddeutschland werden mittels Hegene meist Barsche gefangen, allerdings sind hier oft nur zwei oder drei Köder gleichzeitig erlaubt.   

Spinnfischen

Beim Spinnfischen handelt es sich um eine Angelmethode, bei der hauptsächlich Kunstköder wie Blinker, Wobbler, Weichplastikköder oder Spinner zum Einsatz kommen. Die Bezeichnung Spinnfischen leitet sich vom dem englischen Verb to spin für drehen oder wirbeln ab.

Das Spinnfischen erfolgt vom Ufer oder von einem Boot aus und das Ziel besteht darin, die Fische durch Vibrationen und optische Reize beim Einholen der Köder zum Anbeißen zu animieren. Die besondere Herausforderung bei dieser Angelmethode besteht in der richtigen Führung des Köders, der entweder in kurzen Intervallen verharren oder schnell wieder eingeholt werden kann.  

Stippfischen

Das Stippfischen ist eine Angelmethode, die überwiegend zum Fang von Weißfischen zum Einsatz kommt. Geangelt wird dabei in aller Regel mit einer Angelrute ohne Rolle. Die Schnur wird an der Spitze der zwischen 3 und 16,5m langen Angelrute befestigt und sollte die Länge der Rute nicht überschreiten.

Damit der Angler erkennt, ob ein Fisch angebissen hat, werden feine Schwimmer als Bissanzeiger verwendet. Für den Weißfischfang eignen sich die unterschiedlichsten Köder, angefangen bei Würmern und Maden bis hin zu Brotstücken und Maiskörnern. Eine beliebte Form des Stippfischens ist auch das Angeln mit einer verkürzten Schnur, deren Länge meist der Gewässertiefe plus 1m entspricht und die so ein genaues Führen des Köders ermöglicht.   

Weitere Angelmethoden 

Als weitere recht häufige Angelmethoden gibt es das Karpfenangeln, einer speziellen Methode zum Fangen von Karpfen, das Eisangeln, das im Winter bei zugefrorenen Gewässern erfolgt, oder das Schleppangeln, bei dem von einem fahrenden Boot aus geangelt wird.

Beim sogenannten Matchangeln nehmen die Angler an organisierten Veranstaltungen teil, die dazu dienen, die Fischbestände aufzunehmen oder zu regulieren. Geangelt werden dabei nur bestimmte Fischarten, die im Ungleichgewicht zu anderen Fischarten stehen und entweder in fischarme Gewässer umgesetzt oder den Auflagen entsprechend am Wasser getötet werden.

Daneben gibt es unter anderem das Nachtangeln bei Dunkelheit, das Meeresfischen, das Hochseeangeln auf Großfischarten und mit dem Drop Shot Angeln eine verhältnismäßig moderne Methode zum Angeln von Raubfischen.

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