Kajak fahren – Infos und Tipps für Einsteiger, 2. Teil

Kajak fahren – Infos und Tipps für Einsteiger, 2. Teil

Mit dem Kajak durch die Natur zu streifen, eröffnet ganz neue Ansichten auf die Landschaften und macht viel Spaß. Das Kajakfahren kann eine schöne Freizeitbeschäftigung sein, aber natürlich auch regelmäßig als Wassersport betrieben werden. Doch wie immer und überall muss ein Anfang gemacht werden. Und damit das klappt, haben wir in einem zweiteiligen Beitrag Infos und Tipps zum Thema zusammengestellt.

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Kajak fahren - Infos und Tipps für Einsteiger, 2. Teil

Dabei haben wir im 1. Teil erklärt, was genau ein Kajak überhaupt ist und welche Ausrüstung fürs Kajakfahren benötigt wird. Außerdem haben wir das richtige Einsteigen ins Boot erklärt.

Hier ist der 2. Teil!:

Die richtige Technik beim Paddeln

Hat der Einstieg ins Kajak geklappt, kann die Fahrt übers Wasser beginnen. Dabei dient das Doppelpaddel einerseits zur Fortbewegung und andererseits zum Lenken des Kajaks. Doch anders als vielleicht vermutet, übernehmen der Bauch und die Beine den größten Teil der Arbeit.

Die Arme hingegen sollten nicht überanstrengt werden. Entscheidend ist also die richtige Paddeltechnik.

Und sie geht so:

  • Beim Paddeln eine möglichst aufrechte Sitzhaltung einnehmen, die Beine in die Fußstützen im Kajak stemmen und die Knie leicht beugen.

  • Nun das Paddel so greifen, dass die Daumen zueinander zeigen und die Ellenbogen fast im rechten Winkel gebeugt sind. Die Arme dabei im 90-Grad-Winkel zum Körper halten. Während die rechte Hand fest zupackt, darf die linke Hand entspannter sein.

  • Jetzt das Paddel so rechts neben dem Kajak ins Wasser setzen, dass es mit der breiten Seite eintaucht. Dann das Paddel durchziehen und den Oberkörper drehen, um den Paddelschlag auf der linken Seite durchzuführen. Am einfachsten ist es, sich beim Paddeln eine liegende Acht vorzustellen, die mit den Armen nachgefahren wird. Die Füße helfen dabei, mehr Druck aufzubauen und an Geschwindigkeit zuzulegen.

  • Wenn das Paddelblatt senkrecht ins Wasser eintaucht, fährt das Kajak geradeaus. Eine Drehung des Blattes bewirkt, dass sich auch das Kajak in die jeweilige Richtung dreht. In der Fachsprache ist dann von einem Heckruderschlag die Rede. Am besten ist, das Blatt erst dann zu drehen, wenn es sich schon hinter dem Körper befindet. Auf diese Weise fällt die Lenkung am sanftesten aus.

  • Eine andere Möglichkeit, um das Kajak zu lenken, besteht darin, die Seite des Bootes anzukanten. Dazu mithilfe einer Hüftbewegung eine Seite in Richtung Wasser kippen lassen und die andere Seite gleichzeitig nach oben ziehen. Das Kajak bewegt sich dadurch in die Richtung, in die der Fahrer kippt. Allerdings erfordert diese nicht ganz einfache Technik etwas Übung.

  • Um das Kajak zu bremsen, das Paddelblatt waagerecht und vergleichsweise tief ins Wasser halten. Je nach Wasserbewegung ist für diesen Vorgang Kraft gefragt. Deshalb muss hier die Armmuskulatur mitarbeiten.

Wieder ins Kajak zurückklettern

Bei einer Fahrt ohne Spritzschutzdecke kann es durchaus passieren, dass der Fahrer im Wasser landet.

Um dann möglichst schnell wieder im Boot zu sitzen, helfen folgende Tipps:

  • Wichtig ist zunächst einmal, das Paddel gut festzuhalten und es entweder ins Kajak hineinzulegen oder daran festzuklemmen, damit es nicht wegschwimmen kann.

  • Anschließend zum Heck des Kajaks schwimmen, Schwung nehmen und sich von der Seite aus bäuchlings auf das Boot ziehen.

  • Nun in Richtung Bug drehen und ein Bein über das Kajak schwingen. Dadurch sitzt der Fahrer rittlings auf seinem Boot.

  • Dann nach vorne ziehen, die Beine nacheinander in den Einstieg schwingen und ins Kajak hineinrutschen.

Damit sitzt der Fahrer wieder im Boot und kann seine Fahrt fortsetzen. Ratsam ist übrigens, ruhig zu bleiben und den Wiedereinstieg ohne Hektik durchzuführen. Je mehr der Fahrer strampelt und wackelt, desto wahrscheinlicher ist, dass er gleich wieder im Wasser landet.

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Die berühmte Eskimorolle

Wer das Kajakfahren lernt und eine Spritzschutzdecke verwendet, kommt um die sogenannte Eskimorolle nicht herum. Diese Technik ermöglicht, das Boot wieder auszurichten, wenn es einmal gekentert ist. Ein Ausstieg aus dem Kajak ist dafür nicht notwendig und wäre durch die Spritzdecke ohnehin ziemlich umständlich.

Bevor es ans Lernen und Üben der Eskimorolle geht, sollte der Fahrer zuerst ohne Kajak verschiedene Drehungen im und unter Wasser ausprobieren. Klappt das gut, kann er üben, im Kajak umzufallen und sich wieder aufrecht hinzusetzen.

Am besten sucht er sich dazu eine ruhige Stelle im Wasser und holt sich einen Partner an die Seite. Nun lässt sich der Fahrer so auf eine Seite kippen, dass sein Kajak kentert.

Dann zieht er sich mithilfe seiner Bauch- und Hüftmuskeln wieder nach oben, und das in die Richtung, aus der er gekommen ist. Diese Übung sollte der Fahrer sowohl ohne als auch mit Paddel trainieren.

Jetzt kann sich der Fahrer allmählich an die Eskimorolle wagen. Dazu kippt er sein Kajak auf eine Seite und dreht sich unter Wasser so, dass er auf der anderen Seite wieder nach oben kommt.

Das Paddel oder Kraulbewegungen mit den Armen sowie die Bauch- und Hüftmuskulatur helfen, die Drehung durchzuführen und sich aufzurichten.

Wichtig ist, die Eskimorolle regelmäßig unter idealen Bedingungen, also in ruhigem Wasser und mit einem Partner, der zur Not eingreifen kann, zu üben.

Dadurch gewinnt der Fahrer an Sicherheit und verliert die Angst, dass er im Kajak festklemmt und sich nicht daraus befreien kann. Mit diesem Wissen und Können klappt das Aufrichten auch in anspruchsvollen Gewässern.

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Hier schreiben Gerry Maissen, - Tauchlehrer und Wassersportler, Nadine Schumann, - Kanu und Kayak Sportlerin, die viel auf Reisen ist, Herbert Motzki - Geschäftsführer einer Bootbau- und Handelsfirma und das gesamte Team Familienunternehmen Artdefects Media, Betreiber und Redakteure dieser Webseite. Boots- & Yachtbesitzer, sämtliche Wassersportarten-Nutzer an allen Küsten der Türkei und Mittelmeer. Wir möchten Wissenswertes zum Wassersport, schönen Reisezielen und Tauchgebieten, sowie Technisches und Anforderungen für jegliche Schifffahrt vermitteln.

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