Infos rund ums Flossenschwimmen
Das Flossenschwimmen ist eine Variante des Schwimmsports, die meist als Leistungssport betrieben wird. Der Sportler trägt eine Monoflosse, eine große Flosse für beide Füße, und bewegt sich mit delphinähnlichen Bewegungen durch das Wasser.
Dabei kann er Spitzengeschwindigkeiten von weit über drei Metern pro Sekunde erreichen, was das Flossenschwimmen zur schnellsten Fortbewegungsmöglichkeit im Wasser aus eigener Kraft macht. Der deutsche Verband verwendet seit 2006 offiziell die Bezeichnung Finswimming für diese Sportart.
Hier nun aber die wichtigsten Infos rund ums
Flossenschwimmen im Überblick:
Inhalt
Die Ausrüstung beim Flossenschwimmen
Das wichtigste Utensil beim Flossenschwimmen ist die sogenannte Monoflosse. Hierbei handelt es sich um eine große Flosse, bei der das Blatt aus Kunststoff mit Glasfaserverstärkung besteht. Auf der Monoflosse befinden sich zwei Fußteile aus Gummi, in die der Sportler seine Füße hineinsteckt. Monoflossen werden in China, Estland, Frankreich, Italien, Russland und der Ukraine produziert.
In Deutschland werden zum überwiegenden Teil Monoflossen verwendet, die aus der Ukraine und aus Russland stammen. Vor allem in den vergangenen Jahren wurden die Monoflossen deutlich weiterentwickelt. So ist das Flossenblatt bei modernen Monoflossen an den oberen Rändern mit einer zusätzlichen Schicht aus Neopren und Gummi ummantelt.
Diese Ummantelung unterstützt kräftige Schläge mit der Flosse und sorgt dafür, dass das Wasser hinsichtlich der Strömung vorteilhafter um die Flosse geleitet wird. Damit entsprechen moderne Monoflossen dem Flossentyp, der auch beim Orientierungstauchen Anwendung findet. Grundsätzlich ist das Flossenschwimmen zwar auch mit zwei Flossen möglich, wird aber wegen der Überlegenheit der Monoflosse kaum praktiziert.
Werden Überwasserstrecken zurückgelegt, kommt als weiteres Ausrüstungsteil ein Mittelschnorchel zum Einsatz. Im Unterschied zum herkömmlichen, vom Tauchen oder Schnorcheln bekannten Schnorchel ist der Mittelschnorchel nicht seitlich am Kopf angeordnet, sondern verläuft vom Mund über die Nase hinweg nach oben. Außerdem weist der Mittelschnorchel eine leichte Biegung nach hinten auf, um dadurch die Stromlinienform zu erzielen.
Um die Sicht im Wasser zu gewährleisten, trägt der Sportler eine Maske aus Kunststoff, die seine Augen und die Nase vor dem Wasser schützt. Einige Sportler und Trainer bevorzugen statt der Maske aber eine gewöhnliche Schwimmbrille.
Die Technik beim Flossenschwimmen
Um möglichst hohe Geschwindigkeiten zu erzielen, kommt es beim Flossenschwimmen entscheidend darauf an, die ganze Zeit über stromlinienförmig zu bleiben. Dies kann der Sportler erreichen, indem er seinen gesamten Körper streckt. Beim Flossenschwimmen legt der Sportler dafür seine Arme auf dem Kopf ab, streckt sie gerade nach vorne und legt die Hände aufeinander. Sein Körper führt eine wellenartige Ganzkörperbewegung aus.
Dabei ist diese Welle vorne kaum wahrnehmbar und im Oberkörper noch recht gering ausgeprägt, während sie zur Flosse hin zunehmend größer wird. Damit ähnelt die Bewegung der eines Delphins. Seinen Kopf hebt der Sportler nicht an, sondern belässt ihn die ganze Zeit über im Wasser. Je stromlinienförmiger der Sportler ist, desto schneller kann er schwimmen.
Die Wettkämpfe in der Disziplin Flossenschwimmen
Zum Standardwettkampfprogramm beim Flossenschwimmen gehören die Streckenlängen 50, 100, 200, 400, 800 und 1500 Meter. Diese Wettkämpfe finden üblicherweise in Schwimmhallen statt und sind durch das Kürzel FS gekennzeichnet. Dabei signalisiert das Kürzel FS, dass es sich um Wettbewerbe an der Wasseroberfläche handelt.
Auf der 50-Meter-Strecke müssen die Sportler mit Schnorchel schwimmen, um so das Flossenschwimmen von der Disziplin des Apnoetauchens abgrenzen zu können. Beim Apnoetauchen über 50 Meter legt der Sportler die Strecke unter Wasser und mit angehaltenem Atem zurück.
Das Apnoetauchen über 50 Meter wird ebenso wie die Unterwasserstrecken 100, 400 und 800 Meter unter dem Kürzel ST für Streckentauchen geschwommen, bis Ende 2005 wurde auch das Kürzel DTG verwendet.Das Regelwerk bei Wettkämpfen entspricht weitestgehend dem Regelwerk beim Schwimmen. Der Hauptunterschied liegt darin, dass sich die Regeln mit dem Flossenschwimmen FS und dem Streckentauchen ST auf nur zwei Stile beschränken.
Eine Besonderheit bei Flossenschwimmwettbewerben ist, dass sich an der 15-Meter-Markierung ein Körper- oder Ausrüstungsteil des Sportlers zwingend an der Wasseroberfläche befindet muss. Im Unterschied dazu würde es bei den ST-Wettbewerben zu einer Disqualifizierung führen, wenn das Gesicht des Sportlers über der Wasseroberfläche zu sehen wäre.
Neben den Wettbewerben auf den Standardstrecken in den Schwimmhallen werden beim Flossenschwimmen auch Langstreckenwettkämpfe ausgetragen. In Deutschland gibt es dabei die Distanzen 2, 6 und 12 Kilometer, auf internationaler Ebene kommt noch die 20-Kilometer-Strecke dazu. Neben Einzelwettbewerben gibt es außerdem Wettkämpfe, bei denen die Sportler in Teams antreten. Zu diesen Mannschaftswettbewerben gehören Staffelwettkämpfe, bei denen jeweils vier Sportler ein Team bilden und nacheinander die Strecke schwimmen.
Auf regionaler Ebene wird zudem das 1400 FS Mannschaftsschwimmen ausgetragen. Hierbei treten ebenfalls vier Sportler pro Mannschaft an, schwimmen jeweils nacheinander aber erst 200, dann 100 und zuletzt 50 Meter. Wettkämpfe werden auf allen Ebenen veranstaltet. So gibt es national unter anderem Landesmeisterschaften, Länderpokale zwischen den einzelnen Bundesländern, Nord- und Süddeutsche Meisterschaften und die Deutsche Meisterschaft.
Die Wettkämpfe sind dabei in die Altersgruppen Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren (Masters) gegliedert. Auf internationaler Ebene finden alle zwei Jahre jeweils abwechselnd Europa- und Weltmeisterschaften statt. Daneben gibt es die World Games, die alle vier Jahre stattfinden, und den CMAS World Cup. Ins olympische Programm wurde das Flossenschwimmen bislang nicht aufgenommen, obwohl es als olympische Disziplin vom IOC anerkannt ist.
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