Tipps zum Wohnen auf einem Hausboot

Die wichtigsten Infos und Tipps zum Wohnen auf einem Hausboot 

Das Wohnen auf einem Hausboot ist nach wie vor etwas Besonderes und so mancher träumt davon, seine Wohnung gegen ein schwimmendes zu Hause einzutauschen. Dabei ist es aber nicht nur das besondere Wohnambiente, das ein Hausboot so attraktiv macht.

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In Städten wird der Wohnraum zunehmend knapper und es wird immer schwieriger, eine bezahlbare Wohnung oder gar ein finanzierbares Baugrundstück in ansprechender Lage zu finden.

Ein Hausboot scheint da eine ideale Lösung zu sein, denn es kombiniert die Nähe zu Wasser und Natur mit einer stadtnahen Lage. Allerdings stehen dem Traum vom Hausboot auch einige Hindernisse gegenüber.

So hat die exklusive Wohnform nicht nur ihren Preis und mittlerweile ist das Angebot deutlich kleiner als die Nachfrage, sondern es gilt auch zahlreiche behördliche Hürden zu meistern.

Für diejenigen, die sich trotzdem mit dem Gedanken tragen, vielleicht künftig ihr eigenes Schiff zu bewohnen, fasst die folgende Übersicht die wichtigsten Infos und Tipps zum Wohnen auf
einem Hausboot zusammen: 

Was ist ein Hausboot überhaupt?

Hausboote werden auch als Wohnschiffe bezeichnet und grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Hausbooten voneinander unterscheiden. Die erste Variante sind meist ältere, ausgediente Schiffe, die zum Hausboot umgebaut wurden.

Für diejenigen, die es weniger rustikal mögen und ein Faible für moderne Architektur haben, gibt es aber auch die Möglichkeit, sich ein Hausboot komplett neu planen und bauen zu lassen. Es gibt einige Anbieter, die sich auf den Bau von schwimmenden Häusern spezialisiert haben.

Ähnlich wie bei einem normalen Haus kann der künftige Hausherr hier mitbestimmen, wie groß sein Hausboot werden, wie viele Stockwerke es haben und aus welchen Materialien es bestehen soll. Die meisten dürften aber an ein umgebautes Schiff denken, wenn von einem echten Hausboot die Rede ist.  

Wie teuer ist ein Hausboot?

Wie viel ein Hausboot kostet, lässt sich pauschal nicht sagen. Alte, ausgediente Boote werden mitunter vergleichsweise günstig zum Verkauf angeboten, der Ausbau kann dann aber sehr teuer werden.

Bereits umgebaute und sofort bewohnbare Hausboote kosten etwa soviel wie ein herkömmliches Haus, wobei die Grenzen nach oben hin natürlich offen sind. Gleiches gilt für Wohnschiffe, die individuell nach Kundenwunsch geplant und gebaut werden. Insgesamt bewegen sich die Kosten aber praktisch immer deutlich im sechsstelligen Bereich. Mit den Anschaffungskosten als solches ist es aber noch lange nicht getan. So fällt auf jeden Fall die Miete für den Liegeplatz an.

Liegen keine weiteren Hausboote in der Nachbarschaft, kommen Erschließungskosten dazu und das Verlegen von Wasser-, Strom- und Telefonleitungen verursacht üblicherweise Kosten im fünfstelligen Bereich. Hinzu kommen die Gebühren für die behördlichen Genehmigungen. Für Hausboote ist grundsätzlich das Bezirksamt zuständig und es gilt das Wasser- und das Bauplanungsrecht.

An der Genehmigung von Hausbooten sind aber mehrere Behören beteiligt, unter anderem die Hafenverwaltung, die Stadtentwicklung, das Bauamt, das Umwelt- und Tourismusbüro und die Verkehrsbehörde. Vergleichbar mit dem TÜV fürs Auto muss außerdem auch ein Hausboot regelmäßig kontrolliert werden.

Das sogenannte Schwimmfähigkeitszertifikat wird normalerweise alle zehn Jahre fällig und will ebenfalls bezahlt werden. Etwas problematisch kann es sein, eine Bank zu finden, die sich bereiterklärt, das schwimmende Eigenheim zu finanzieren.

Ein Hausboot gilt nicht als Immobilie, denn theoretisch könnte der Standort jederzeit geändert werden. Hinzu kommt, dass nur in Ausnahmefällen garantiert werden kann, dass die ausgewiesenen Liegeplätze dauerhaft erhalten bleiben werden. Hafengebiete in Städten werden im Zuge von Baumaßnahmen gelegentlich verkleinert, umstrukturiert oder an Investoren verkauft.

Es kann also durchaus passieren, dass der eigentlich behördlich freigegebene Liegeplatz irgendwann doch wegfällt und der Hausbootbesitzer zwangsläufig umziehen muss. Banken zeigen sich daher meist äußerst zögerlich, wenn es um die Finanzierung von schwimmendem Wohneigentum geht.    

Ist ein Bootsführerschein notwendig?

Es gibt Hausboote, die mit einem Motor ausgestattet und nach wie vor seetauglich sind. Hausboote, die tatsächlich noch gefahren werden, sind aber die Ausnahme. Üblicherweise können sich Hausboote nicht mehr selbstständig fortbewegen, sondern werden bei Bedarf geschleppt. Die Bewohner eines Hausbootes brauchen deshalb nicht zwingend einen Bootsführerschein.   

Kann ein Hausboot auch im Winter bewohnt werden?

Hausboote bieten vom Grundgedanken her ganz normalen Wohnraum, nur dass sie eben nicht auf dem Land stehen, sondern auf dem Wasser schwimmen. Ist ein Hausboot mit einer Heizung sowie Telefon-, Fernseh-, Wasser- und Stromanschlüssen ausgestattet und entsprechend möbliert, spricht also nichts dagegen, das ganze Jahr über auf dem Hausboot zu wohnen. 

Was sind die Nachteile vom Wohnen auf einem Hausboot?

In Deutschland ist das Wohnen auf einem Hausboot nach wie vor eine eher exotische Wohnform. Aus diesem Grund gibt es noch keine bundeseinheitlichen Gesetze und Verordnungen. Dies wiederum macht es nicht unbedingt einfacher, alle erforderlichen Genehmigungen zusammenzutragen.

Außerdem ist die Anzahl an Liegeplätzen, die bislang behördlich zu Wohnzwecken freigegeben wurden, begrenzt. Abgesehen von diesen grundsätzlichen Aspekten sollte Bedacht werden, dass ein Hausboot regelmäßige Arbeiten erfordert. Vor allem Rost macht eben auch vor einem Hausboot nicht halt und so sollte sich der Hausbootbesitzer darauf einstellen, dass er regelmäßig mit Schleifpapier, Grundierfarbe und Lack hantieren wird.

Hinzu kommt, dass ein Hausboot für Familien nicht unbedingt die beste Wahl ist. Bedingt durch die Lage besteht immer die Gefahr, dass ein Kind ins Wasser fällt, einen Garten gibt es in aller Regel nicht und Spielplätze sind in Häfen dann doch eher selten zu finden.

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