Ausführlicher Ratgeber zum Canyoning, 1. Teil
Das Canyoning ist eine Outdoor-Aktivität, die sich langsam aber sicher zu einer echten Trendsportart entwickelt. Ob für sich, in der Familie, mit Freunden, als Teambuilding-Maßnahme mit Kollegen oder für einen unvergesslichen Junggesellenabschied: Canyoning ist ein perfekter Mix aus sportlicher Herausforderung, Nervenkitzel und Spaß in unberührter Natur.
Bei einer Tour wird gewandert, geklettert, sich abgeseilt, gesprungen und geschwommen, um Schluchten zu durchqueren.
In einem ausführlichen Ratgeber stellen wir das Canyoning vor!:
Inhalt
Was ist Canyoning?
Der Name „Canyoning“ leitet sich vom englischen „canyon“ für Schlucht ab. Deshalb wird im Deutschen auch vom Schluchtenwandern gesprochen, während die Sportart im englischsprachigen Raum als „Canyoneering“ bekannt ist.
Beim Canyoning begehst du Schluchten und Klammen talabwärts und setzt dabei verschiedene Sporttechniken ein. Während du an Wasserfällen und an Felswänden hochkletterst, dich abseilst oder herunterrutschst, wanderst du in flachen Passagen.
In Wasserbecken wiederum springst du hinein und schwimmst durch sie hindurch. Oft triffst du in den Schluchten auch auf Höhlen, die mit Wasser gefüllt sind und durch die du tauchen musst, um die Tour fortsetzen zu können.
Das Canyoning verbindet den Berg- und den Wassersport also auf sehr eindrucksvolle Weise miteinander. Über allem steht das Naturerlebnis. Beim Canyoning erreichst du Regionen, in die du sonst nie kommen würdest.
Unberührte Natur und raue Landschaften, gepaart mit Action, Spaß und Nervenkitzel, garantieren unvergessliche Erlebnisse.
Ihre kommerziellen Anfänge nahm die Sportart gegen Ende der 1990er-Jahre in Südfrankreich und in Spanien. Von dort aus verbreitete sie sich über den Alpenraum in Europa und auf anderen Kontinenten.
Meistens begleiten Schluchten- oder Bergführer die Touren. Erfahrene Sportler machen sich zwar mitunter auch alleine auf den Weg, generell ist die Sportart aber ein Gruppenerlebnis, bei dem der Teamgeist eine große Rolle spielt.
Gerade beim Klettern, Abseilen und Sichern kommst du ohne deine Tour-Kollegen kaum weiter.
Wer kann an einer Tour teilnehmen?
Canyoning-Touren werden sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene angeboten. Das Mindestalter variiert je nach Anbieter und richtet sich nach dem Schwierigkeitsgrad der Tour.
Gesetzliche Regelungen zum Mindestalter gibt es in Deutschland und Österreich nicht. An Touren für Einsteiger können in aller Regel schon Kinder ab sechs Jahren teilnehmen, sofern sie schwimmen können und körperlich fit sind.
Nachdem das Canyoning in erster Linie eine Gruppenaktivität ist, eignet es sich für Familienausflüge und Unternehmungen im Freundeskreis. Je nach Erfahrung bietet sich dann eine Tour für Einsteiger, Fortgeschrittene oder Profis an.
Während Anfänger das Canyoning kennenlernen können, können sich Teilnehmer mit Klettererfahrung sportlichen Herausforderungen stellen.
Beliebt ist das Canyoning aber auch als Junggesellenabschied, bei dem angehende Bräute und Bräutigame mit ihren Freunden erst die Schlucht bezwingen und den letzten Abend „in Freiheit“ mit einem entspannten Umtrunk oder BBQ ausklingen lassen.
Daneben hat sich das Canyoning als Teambuilding-Maßnahme etabliert. Zahlreiche Unternehmen nehmen an den Touren teil, um den Teamgeist zu fördern, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und gemeinsame Abenteuer jenseits des Arbeitsplatzes zu erleben.
Auch diese Touren enden oft mit einem Grillabend.
Wie läuft eine Canyoning-Tour ab?
Die Touren starten vormittags oder nachmittags und können von wenigen Stunden bis zu einem ganzen Tag dauern. Die Dauer richtet sich zum einen danach, wie groß und anspruchsvoll die Schlucht ist, und zum anderen nach der Erfahrung der Teilnehmer.
Den Treffpunkt bildet in aller Regel das Basecamp des Anbieters. Es befindet sich üblicherweise nicht direkt an der Schlucht, sondern in deren näherer Umgebung. Im Basecamp lernst du deine Gruppe und den Guide kennen.
Außerdem bekommst du die Ausrüstung, die du für die Tour brauchst. Anschließend wirst du in die verschiedenen Techniken eingewiesen. Vor allem das Klettern und das Abseilen sind dabei sehr wichtig.
Nach der Einweisung geht es in die Schlucht. Je nach Standort kannst du direkt in die Schlucht einsteigen oder gelangst nach einer Wanderung zum Einstieg. Während der Tour durchquerst du einen Abschnitt der Schlucht oder der Klamm.
Dabei führt der Guide durch die Route. Du kletterst an Felswänden, schwimmst in wilden Becken, tauchst durch Höhlen, wanderst über Naturwege oder springst in die Becken von Wasserfällen. Vor allem bei Einsteigertouren übernimmt der Guide das Sichern der Teilnehmer beim Abseilen.
Nach der Tour steigst du aus der Schlucht und kehrst zum Basecamp zurück.
In manchen Camps stehen Duschen zur Verfügung und es gibt einen Sitzbereich oder sogar eine kleine Bar, in der du das Abenteuer ausklingen lassen kannst. Einige Anbieter beenden die Tour auch mit einem Umtrunk oder am Grill.
Wonach richtet sich der Schwierigkeitsgrad einer Tour?
Das Canyoning findet in Schluchten und Klammen statt. Diese befinden sich hauptsächlich in Gebirgsregionen und sind enge, steile und tiefe Einschnitte im Gestein, durch die meist ein Wildbach fließt.
Ein Canyon entsteht dadurch, dass sich natürliches Fließwasser einen Weg durch das Gestein bahnt. Im Laufe der Zeit entstehen auf diese Weise Bäche mit Wasserfällen und Wasserbecken oder auch Höhlen, die von Steilhängen und schroffen Felsenwänden umrahmt sind.
Diese bis zu 50 Meter hohen Naturhindernisse gilt es beim Canyoning zu überwinden.
Weil sich die natürlichen Gegebenheiten im Gelände, die Längen der Schluchten und die Wasserstände unterscheiden, ergeben sich verschiedene Schwierigkeitsgrade fürs Canyoning.
Diese sind zwar nicht einheitlich oder verbindlich festgelegt, hängen aber von drei maßgeblichen Faktoren ab, nämlich der Kletterschwierigkeit, den Wasserverhältnissen und den Abseilstellen.
Durch diese drei Kriterien lässt sich ein Canyon gut bewerten und dadurch auch der Schwierigkeitsgrad der Tour bestimmen.
Vom Schwierigkeitsgrad hängt dann ab, welche Erfahrung du mitbringen solltest. Bei einer einfachen Tour erwarten dich nur einfache Kletterstellen, ruhige Gewässer ohne nennenswerte Strömung und Passagen zum Abseilen von höchstens 15 Metern.
Auf einer mittelschweren Tour wirst du Kletterstellen mit Seilsicherung meistern, längere Stücke schwimmen und höhere Sprünge absolvieren. Deshalb brauchst du meist Grundkenntnisse im Klettern.
Bei Klettertouren für Profis bezwingst du anspruchsvolle Kletterpassagen und bist manchmal auch im Wildwasser unterwegs. Aus diesem Grund solltest du schon den einen oder anderen Canyon gemeistert haben.
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Thema: Ausführlicher Ratgeber zum Canyoning, 1. Teil
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