Worauf kommt es bei einem E-Surfbrett an? 2. Teil
Die Elektrifizierung ist ein großes Thema. Dabei betrifft sie nicht nur die Mobilität auf der Straße und der Schiene, sondern hat längst auch den Wassersport erreicht. Neben Booten und Schiffen sind immer öfter auch E-Surfbretter auf den Gewässern zu sehen. Kein Wunder, schließlich kannst du mit einem elektrischen Surfboard ganz unabhängig von Wind und Wetter über die Wellen reiten.
In einer Beitragsreihe schauen wir uns die Sache einmal genauer an. Dabei haben wir im 1. Teil erklärt, was genau ein E-Surfbrett ist und wie sich ein eFoil, ein Jetboard und ein E-SUP voneinander unterscheiden.
Jetzt, im 2. Teil, nennen wir dir die Kriterien, auf die es ankommt, wenn du dir ein eFoil zulegen möchtest:
Inhalt
Der Fahrer
Zunächst spielt eine Rolle, wer das eFoil fährt. Nutzt nur du das Board oder seid ihr eine kleinere Gruppe, bei der alle ungefähr das gleiche Gewicht haben und ähnlich erfahren sind? Oder teilst du dir das Brett mit mehreren Leuten mit sehr unterschiedlichen Staturen und in verschiedenen Könnerstufen?
Im ersten Fall solltest du ein eFoil mit einem möglichst sportlichen Setup wählen. Ein größeres Board ist zwar leichter zu fahren, allerdings macht das Fahren mehr Spaß, wenn das Brett kleiner und dadurch wendiger ist.
In einer Gruppe ist der schwerste Fahrer maßgeblich. Wenn er das Board fahren kann, können das auch die leichteren Fahrer.
Hintergrund dazu ist, dass es beim Start hauptsächlich aufs Board ankommt. Es braucht genug Volumen, damit du ins Gleiten kommst. So ist sichergestellt, dass die Stabilität ausreicht, damit du dich erst hinknien und dann aufstehen kannst.
Beim Fahren oder besser Schweben übers Wasser hingegen macht der Flügel 80 Prozent aus. Zwar ist ein größeres und längeres Brett etwas träger. Trotzdem spielt der Flügel die wichtigere Rolle.
Das heißt im Klartext, dass der Start schwieriger ist, je kleiner das Board ist. Deshalb ist neben dem Gewicht dein Können ein wichtiges Kriterium.
Das Volumen
Als Faustregel gilt, dass das Volumen deines eFoils maximal zehn Liter unter deinem Körpergewicht in Kilogramm liegen sollte. Wiegst du zum Beispiel in deiner Montur aus Neoprenanzug, Weste und Helm 80 Kilogramm, sollte dein eFoil mindestens 70 Liter Volumen haben.
Als geübter Wassersportler kannst du zwar auch ein kleineres Board fahren. Nur musst du dann eben mehr Arbeit in den Start investieren. Mit einem etwas größeren Brett hast du es bequemer.
Am weitesten verbreitet sind E-Surfbretter mit 100 Litern Volumen. Denn sie sind gewissermaßen Allrounder, die sich für eine große Zielgruppe eignen.
Das Gewässer
Es macht einen Unterschied, ob du mit deinem E-Surfbrett auf einem ruhigen Badesee unterwegs bist oder über die wilden Wellen eines Meeres gleitest. Je nachdem, wo du dein eFoil überwiegend fahren wirst, solltest du passend dazu die Größe, den Flügel und den Antrieb wählen.
Der Flügel
Jedes E-Surfbrett ist mit einem Standardflügel ausgestattet, den der Hersteller auf das Board abgestimmt hat. Wir raten, zunächst auch bei diesem Flügel zu bleiben. Später, wenn du mehr Erfahrung gesammelt hast, kannst du immer noch andere Flügelvarianten ausprobieren, um das Fahrverhalten deines Boards zu optimieren.
Bei der Standardversion handelt es sich in aller Regel um einen Surf- oder Cruiserflügel. Diese Version deckt die meisten Anwendungen ab.
Als Alternativen gibt es Race-Flügel, wenn du schnell fahren willst, und High-Aspect-Flügel, die die Effizienz steigern.
Dabei gilt für alle Flügel, dass sie umso schneller und wendiger, gleichzeitig aber auch umso schwerer zu fahren sind, je kleiner sie sind.
Der Antrieb
Als Antrieb stehen beim eFoil zwei Möglichkeiten zur Auswahl, nämlich der Jetantrieb und der Propeller. Boards mit Jetantrieb sind erst seit 2022 auf dem Markt. Obwohl jedes eFoil letztlich sein eigenes Fahrverhalten hat, unterschieden sich alle Jet-Modelle in ein paar grundlegenden Punkten von eFoils mit Propeller.
Ein Aspekt dabei ist die Sicherheit. Unfälle mit Propellern kommen zwar nur sehr selten vor und sind meistens der Unachtsamkeit geschuldet.
Trotzdem gibt es wohl niemanden, der sich verletzen will, weil er mit dem Propeller in Kontakt kommt. Beim Jetantrieb, der einen komplett ummantelten Impeller hat, besteht diese Gefahr erst gar nicht.
Ein anderer Punkt ist, dass ein Propeller mehr Druck erzeugt als ein Jetantrieb. Dieser größere Druck bewirkt, dass die Geschwindigkeit nach dem Abheben und beim Gleiten über die Wasseroberfläche konstant bleibt. Du musst also nicht nachregeln.
Ein eFoil mit Jetantrieb hingegen beschleunigt nach dem Abheben. Ob du die Beschleunigung oder die gleichmäßige Geschwindigkeit bevorzugst, bleibt natürlich deinem Geschmack überlassen.
Der größere Druck des Propellers wirkt sich außerdem darauf aus, wie sensibel der Trigger der Fernbedienung ist.
Weil der Propeller neben mehr Druck auch einen höheren Wasserwiderstand beim Abbremsen erzeugt, musst du mit dem Trigger umgehen können. Für besondere Manöver eignet sich der Propeller deshalb besser.
Allerdings brauchst du mitunter spezielles Zubehör. Im Unterschied dazu lässt sich ein Jetfoil leichter fahren sowie sanfter beschleunigen und abbremsen.
Die Leistung
Ein eFoil kommt mit viel weniger Energie aus als ein Jetboard. Meistens liegt die Leistung bei etwa 5 kW und das genügt, um im Flug Geschwindigkeiten von über 50 km/h zu erreichen. Allerdings braucht es dafür dann einen speziellen Race-Flügel.
Außerdem ist es nicht sehr sinnvoll, zu schnell zu fahren. Denn während du nach einem Sturz mit dem Jetboard über die Wasserfläche rutschst, stichst du beim eFoil eher ins Wasser ein.
Schließlich schwebst du mit reichlich Abstand über dem Wasser. Im schlimmsten Fall kann das eFoil sogar in der Luft rotieren. Die ideale Geschwindigkeit mit dem eFoil bewegt sich deshalb in einem Bereich zwischen 25 und 35 km/h.
Die Batterie
Eine kleinere Batterie soll bei einem E-Surfbrett in erster Linie den Preis senken. Beim eFoil kommt dazu, dass sich auf diese Weise Gewicht einsparen lässt. Allerdings macht das vor allem dann Sinn, wenn du als geübter Wassersportler mit einem kleinen Board über die Wellen reiten willst.
Ansonsten gilt, dass du im Zweifel immer die größere Batterie wählen solltest. Bei den meisten Modellen wiegt die Batterie um die 13 Kilogramm. Damit bist du auch gut beraten.
Die Farbe
Die Farbgebung deines E-Surfbretts ist natürlich in erster Linie Geschmackssache. Trotzdem raten wir dir von einem schwarzen oder sehr dunklen Brett ab. Denn ein schwarzes Board wärmt sich in der Sonne sehr viel schneller auf und die Hitze kann im schlimmsten Fall zu einer Überhitzung der Elektronik führen.
Generell stellst du dein Board am besten immer im Schatten ab oder legst ein helles Handtuch darüber. So schonst du dein eFoil.
Damit wären die wichtigsten Punkte rund ums eFoil genannt. Weil so ein Brett mehrere tausend Euro kostet, solltest du dich im Fachhandel ausführlich beraten lassen. Ein Profi kann dir ein Setup zusammenstellen, das genau zu deinen Bedürfnissen und Anforderungen passt.
Außerdem solltest du das Brett zur Probe fahren. So stellst du am besten fest, ob du mit dem Modell zurechtkommst.
Im 3. Teil nehmen wir uns die Auswahlkriterien beim Jetboard und beim E-SUP vor.
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Thema: Worauf kommt es bei einem E-Surfbrett an? 2. Teil
Übersicht:
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