Infos und Tipps zum Eisbaden
Den einen läuft es allein schon bei der Vorstellung, in einer schneebedeckten Landschaft, bei winterlichen Temperaturen und eisigem Wind in einen See zu springen, buchstäblich kalt den Rücken herunter. Die anderen können es kaum abwarten, bis der Winter endlich beginnt. Denn Eisbaden gilt als gesund und hat sich zu einem Trend entwickelt, der immer mehr Anhänger findet.
Generell wird dann von Eisbaden gesprochen, wenn die Wassertemperatur die 5-Grad-Marke nicht mehr überschreitet. Doch was genau hat es mit dem Bad im kalten Wasser auf sich? Wie gesund ist das Eisbaden wirklich? Und worauf gilt es zu achten?
Wir haben Infos und Tipps zum Eisbaden zusammengestellt!:
Inhalt
Vorerkrankungen können dem Eisbaden entgegenstehen
Das Schwimmen im eiskalten Wasser ist nicht für jeden geeignet. Denn der Kälteschock ist eine starke Belastung für das Herz und den Kreislauf. Personen mit Herzproblemen, Bluthochdruck, Gefäßerkrankungen, Diabetes und anderen Vorerkrankungen sollten deshalb auf jeden Fall Rücksprache mit ihrem Arzt halten.
Kleiner Trost: Befürchtet der Arzt Komplikationen und rät deshalb vom Bad im eiskalten Wasser ab, können warm-kalte Wechselduschen eine Alternative sein. Sie sind deutlich schonender und wirken sich bei regelmäßiger Anwendung ebenfalls positiv auf die Gesundheit aus.
Eine gute Vorbereitung ist wichtig
Es ist eine denkbar schlechte Idee, einfach so ein eisiges Winterbad zu nehmen. Wichtig ist, den Körper langsam an das eiskalte Wasser zu gewöhnen. Deshalb sollte die Vorbereitung frühzeitig, spätestens gegen Herbst, beginnen.
Dazu kann der künftige Eisschwimmer über die Sommersaison hinaus regelmäßig in einen Badesee eintauchen. Weil die Wassertemperatur nach und nach sinkt, gewöhnt sich der Körper automatisch an die zunehmend kühleren Badegänge. Zu Hause helfen kalte Duschen dabei, sich behutsam auf das Eisbad einzustellen.
Ratsam ist auch, sich Gleichgesinnte zu suchen. Generell sollte der Eisschwimmer niemals alleine ins kalte Nass gehen. Falls doch einmal etwas passiert, ist er auf schnelle Hilfe angewiesen. Außerdem macht es viel mehr Spaß, mit anderen zu planschen.
Inzwischen gibt es an vielen Orten Eisbade-Gruppen, die sich regelmäßig treffen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass es in der Gruppe leichter fällt, den inneren Schweinehund zu überwinden und sich tatsächlich ins eisige Wasser zu wagen.
Das Eisbaden hat verschiedene positive Effekte
Der Wechselreiz zwischen Wärme und Kälte kurbelt die Blutzirkulation im ganzen Körper an. Die Durchblutung wird also verbessert. Außerdem schüttet der Körper Adrenalin, Endorphine und entzündungshemmende Stoffe aus.
Regelmäßiges Eisbaden stärkt deshalb das Immunsystem und steigert das allgemeine Wohlbefinden, sowohl körperlich wie auch psychisch.
Ein weiterer Effekt ist, dass sich der Körper durch die Kälte schneller regeneriert. Aus diesem Grund wird zum Beispiel im Leistungssport oft mit Kältetherapien gearbeitet. Die angekurbelte Durchblutung hilft aber nicht nur dem Herz-Kreislauf-System. Vielmehr setzt sie auch eine schnellere Fettverbrennung in Gang und lässt das Bindegewebe straffer werden.
Ein paar Tipps zum Eisbaden
Wer neugierig geworden ist und das Bad im eisigen Nass ausprobieren möchte, dem geben wir ein paar Tipps an die Hand. Dabei setzen wir voraus, dass der Eisschwimmer gesund ist und seinen Körper ausreichend an kaltes Wasser gewöhnt hat.
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Bevor sich der Eisschwimmer ins Wasser begibt, sollte er sich, wie bei jeder Sportart, gut aufwärmen. Ein flotter Spaziergang oder eine lockere Laufeinheit und ein paar Dehnübungen eignen sich dazu. Die Muskulatur sollte warm und gelockert sein, wenn der Schwimmer ins Wasser geht.
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Damit der Kopf nicht auskühlt, sollte der Eisschwimmer eine dicke, warme Mütze tragen. Dann sollte er langsam und Schritt für Schritt ins Eiswasser gehen. Am Anfang genügt es, wenn das Wasser nur bis zu den Knöcheln oder Knien reicht. Später sollte das Wasser maximal brusthoch sein. Schuhe oder Socken aus Neopren sorgen für Halt und verhindern, dass die Füße zu schnell auskühlen.
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Über die Hände geht schnell viel Körperwärme verloren. Deshalb sollte der Eisschwimmer seine Hände über den Kopf halten, damit sie nicht nass werden. Auch Handschuhe sind eine Überlegung wert.
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Wichtig ist eine ruhige Atmung. Bei den ersten Eisbädern reicht es aus, nur ein paar Sekunden lang im Wasser zu bleiben. Generell sollte der Eisschwimmer auf seinen Körper hören. Wenn die Atmung schwerer wird, der Kreislauf zu kippen scheint oder sich der Eisschwimmer insgesamt unwohl fühlt, sollte er das Wasser sofort verlassen.
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Nach dem Eisbad sollte der Schwimmer die nassen Sachen ausziehen und sich gut abtrocknen. Wenn er möchte, kann er sich kurz in einen warmen Bademantel einkuscheln. Anschließend sollte er in dicke Winterkleidung schlüpfen.
Ein erfahrener Eisschwimmer kann natürlich seine Bahnen im kalten Wasser ziehen. Doch ein Anfänger sollte auf keinen Fall auf die Idee kommen, kopfüber ins Wasser zu springen oder sich weit vom Ufer zu entfernen. Denn das wäre viel zu gefährlich!
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Thema: Infos und Tipps zum Eisbaden
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