Wassersport im Winter – ein Überblick, Teil 2

Wassersport im Winter – ein Überblick, Teil 2

Bei Wassersport denken die meisten an Sommer, Sonne und Meer oder Badesee. Und natürlich macht ein Sprung ins kühle, erfrischende Nass bei sommerlicher Hitze viel Spaß. Doch auch die kalte Jahreszeit ist für Wassersportler überaus reizvoll. Weil die Sonne im Winter tief steht, sorgt sie für faszinierende Lichtverhältnisse über und unter Wasser. Dazu kommen eine klare Luft und eine bessere Wasserqualität. Außerdem sind die Strände, Seen, Flüsse und sonstigen Gewässer im Winter längst nicht so voll wie im Sommer.

Anzeige

Wassersport im Winter - ein Überblick, Teil 2

Der Wassersport im Winter teilt sich grundsätzlich in zwei Gruppen auf. Die erste Gruppe bilden Wassersportarten, die das ganze Jahr über betrieben werden, im Sommer also genauso wie unter winterlichen Bedingungen.

Die zweite Gruppe umfasst Wassersportarten, die nur im Winter erfolgen können. Neben frostigen Temperaturen erfordern sie meist eine feste und ausreichend dicke Eisdecke.

In einem zweiteiligen Beitrag vermitteln wir einen Überblick über die bekanntesten Formen von Wassersport im Winter. Los ging es dabei mit Winterschwimmen und Eisbaden sowie Kaltwassertauchen und Eistauchen.

Hier ist Teil 2!:

Wintersegeln und Eissegeln

Ähnlich wie Ruderboote, Kanus, Kajaks oder Motorboote sind auch Segelboote grundsätzlich nicht an eine Jahreszeit gebunden. Das Segeln im Winter ist keine Frage der Temperatur, sondern in erster Linie der richtigen Kleidung und Ausrüstung.

Trotzdem endet vielerorts die Saison üblicherweise gegen Mitte Oktober. Die Boote werden an Land geholt und winterfest eingelagert, weil in der kalten Jahreshälfte die Gefahr von Stürmen, Hochwasser und eventuell Eisgang steigt. Die Boote im Wasser zu überwintern, ist eher unüblich, denn der Aufwand ist hoch.

Hierzulande ist das Wintersegeln deshalb insgesamt eher Events vorbehalten. Regatten an Feiertagen wie Nikolaus, Weihnachten oder Neujahr zum Beispiel locken Teilnehmer und Zuschauer gleichermaßen an. In aller Regel werden die Regatten dann auch mit Kleinbooten ausgetragen, die vergleichsweise unkompliziert zu Wasser gelassen und später wieder an Land geholt werden können.

Anders als das Wintersegeln blickt das Eissegeln auf eine lange Tradition zurück. Bildlich dargestellt, tauchte es erstmals um 1605 auf einem niederländischen Kupferstich auf.

Einwanderer aus den Niederlanden brachten die Wintersportart nach Nordamerika mit. Hier rückte der sportliche Aspekt vom Eissegeln zunehmend in den Mittelpunkt. 1881 fand schließlich die erste Weltmeisterschaft im Eissegeln statt.

Das schnelle Segeln auf großen, zugefrorenen Seen mit Glatteis, wenig Schnee und ohne Wellen fand auch in den baltischen Ländern, in Russland und auf den Mecklenburgischen Seen begeisterte Anhänger.

Heute zählen die nordischen Länder ebenfalls zu Hotspots fürs Eissegeln. Zahlreiche Regatten mit einem nationalen und einem internationalen Teilnehmerfeld haben dazu beigetragen, das sich die winterliche Wassersportart fest etabliert hat.

Einige Regionen nutzen das Eissegeln außerdem als touristische Attraktion in der Wintersaison. Dazu zählen zum Beispiel die Masuren in Polen, der Rangsdorfer See südlich von Berlin oder die Wankenitz bei Lübeck.

Gäste können entweder bei erfahrenen Eisseglern mitfahren oder ganze Segelkurse buchen. Auch verschiedene Veranstaltungen finden statt. Die Regionen, die sonst hauptsächlich vom Sommertourismus leben, möchten auf diese Weise als ganzjährige Ziele attraktiv sein.

Besucher lesen auch gerade folgenden Beitrag:  Einmaliges Bild: der Reschensee in Italien

Winterangeln und Eisangeln

Vor allem in Bodden und Binnengewässern wird traditionell ganzjährig gefischt. Ausgerüstet mit Peekschlitten, Eisbohrern und Zugnetzen, war die Eisfischerei für die Fischer seit jeher eine wichtige Möglichkeit, um in der kalten Jahreshälfte Einkommen zu erwirtschaften.

Heute erzählen nicht nur Ausstellungen in heimatkundlichen Museen davon. Vielmehr dient das Eisangeln neben seinem Dasein als winterliche Sportart und Touristenattraktion in den traditionellen Gebieten nach wie vor dazu, Speisefische wie zum Beispiel den Schäpel zu angeln.

Auch das Hochseeangeln findet im Winter statt. Zwar ist die Anzahl an Ausfahrten geringer. Denn wenn Stürme oder Eis auftreten, können die Boote nicht auslaufen. Aber gerade im Winter sind die Aussichten, beliebte Fische wie Dorsche und Hechte zu angeln, besonders gut. Sowohl Küstenfischer als auch Sportangler müssen dabei natürlich die Schonzeiten beachten.

Für das Eisangeln reicht eine sehr überschaubare Ausstattung aus. Viel mehr als einen Eisbohrer, eine kleine Angelrute, dicke Kleidung, warme Getränke und Geduld braucht es nicht.

Voraussetzung für das Eisangeln ist aber eine dicke und sicher begehbare Eisdecke. Aus diesem Grund ist das Winter- und Eisangeln vor allem in den Regionen weit verbreitet, in denen es regelmäßig lange Frostperioden gibt.

Surfen und Kiten im Winter

Das Surfen und das Kiten sind Sportarten, die das ganze Jahr über stattfinden können. Tatsächlich sind die Bedingungen an der Ostsee im Winter sogar noch besser als im Sommer.

Denn der Wind weht stärker und die Wellen sind höher. Wassersportler können dadurch unter optimalen Bedingungen trainieren. Anzüge mit einem guten Kälteschutz gleichen die niedrigeren Wassertemperaturen problemlos aus.

Ein direkter Übergang in eine echte Wintersportart ergibt sich, sobald eine feste Eisdecke vorhanden ist. Das klassische Windsurfen auf dem Wasser kann dann als Eissurfen praktiziert werden.

Dafür kommt ein Surfbrett zum Einsatz, das mit Kufen ausgestattet ist. Ähnlich ist es beim Eis-Kiten. Auch hier nutzt der Sportler entweder ein Kiteboard mit Kufen oder er trägt Schlittschuhe, während ein Lenkdrachen für den Vortrieb sorgt.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

Thema: Wassersport im Winter – ein Überblick, Teil 2

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


wassersport99

Autoren Profil:
FB/Twitter

Veröffentlicht von

Autoren Profil:

Hier schreiben Gerry Maissen, - Tauchlehrer und Wassersportler, Nadine Schumann, - Kanu und Kayak Sportlerin, die viel auf Reisen ist, Herbert Motzki - Geschäftsführer einer Bootbau- und Handelsfirma und das gesamte Team Familienunternehmen Artdefects Media, Betreiber und Redakteure dieser Webseite. Boots- & Yachtbesitzer, sämtliche Wassersportarten-Nutzer an allen Küsten der Türkei und Mittelmeer. Wir möchten Wissenswertes zum Wassersport, schönen Reisezielen und Tauchgebieten, sowie Technisches und Anforderungen für jegliche Schifffahrt vermitteln.

Kommentar verfassen