Ausführlicher Ratgeber zum Canyoning, 2. Teil

Ausführlicher Ratgeber zum Canyoning, 2. Teil – Sportliche Herausforderung, einmaliges Naturerlebnis und abenteuerlicher Nervenkitzel: Das Canyoning ist ein actionreicher Mix aus Berg- und Wassersport. Was zunächst als Outdoor-Aktivität begann, hat sich mittlerweile zu einer echten Trendsportart entwickelt.

Ausführlicher Ratgeber zum Canyoning, 2. Teil

In einem ausführlichen Ratgeber stellen wir das Canyoning vor. Dabei haben wir im 1. Teil beantwortet, was Canyoning genau ist, wer an einer Tour teilnehmen kann, wie eine Canyoning-Tour abläuft und wovon der Schwierigkeitsgrad abhängt.

Hier ist der 2. Teil!:

Welche körperlichen Voraussetzungen müssen fürs Canyoning erfüllt sein?

Bei einer Einsteigertour findet eine genaue Einweisung statt und ein professionell ausgebildeter Bergführer übernimmt die Seilsicherung. Vorkenntnisse im Klettern brauchst du deshalb nicht.

Je nach Anbieter und Schwierigkeitsgrad der Tour variiert das Mindestalter zwischen 6 und 16 Jahren. Planst du einen Familienausflug, solltest du dich deshalb erkundigen, ob die Kids schon mitmachen können.

Eine wichtige Voraussetzung ist, dass du schwimmen kannst. Denn während der Tour wirst du Wasserfälle hinunterrutschen, in Wasserbecken springen oder tiefere Bäche durchqueren. Die Anbieter achten deshalb sehr auf Schwimmkenntnisse. Außerdem solltest du körperlich fit sein.

Natürlich brauchst du nicht die Fitness eines Profisportlers. Weil du dich beim Canyoning auf verschiedene Arten körperlich betätigst, solltest du aber ein gewisses Maß an Kondition und Koordination mitbringen.

Höhenangst solltest du nicht haben, dafür aber trittsicher und schwindelfrei sein. Auch für die Natur in all ihren Facetten solltest du dich begeistern können. Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass du die Tour oft nicht ohne Weiteres abbrechen kannst, wenn du mitten in einer Schlucht bist.

Aber wenn du einmal das Abenteuer spürst, wirst du vermutlich gar nicht mehr über einen Abbruch nachdenken!

Es kann sein, dass für eine Tour ein Maximalgewicht gilt. Das hängt dann mit den Gegebenheiten vor Ort und der Technik zusammen. Manche Gesteine im Canyon, die Belastbarkeit von Kletterbefestigungen und die Vorgaben der Kletter- und Abseilausrüstung machen es mitunter notwendig, das zulässige Gewicht zu beschränken.

Möchtest du an einer anspruchsvollen Tour für Fortgeschrittene teilnehmen, sind die Anforderungen an das sportliche Können höher. Hier setzen die Anbieter meist Klettererfahrung voraus.

Welche Ausrüstung wird fürs Canyoning benötigt?

Die richtige Ausrüstung ist bei einer Canyoning-Tour extrem wichtig. Sie beinhaltet unter anderem einen Neoprenanzug und eine Schwimmweste, einen Helm, Handschuhe, einen Canyoning-Gurt, Seile, Verschlusskarabiner und Selbstsicherungen. Dieses spezielle Equipment stellt in aller Regel der Anbieter zur Verfügung. Es ist bereits im Preis für die Tour inbegriffen.

An eigenen Sachen solltest du mitbringen:

  • Badeanzug; diesen trägst du aus Hygienegründen unter dem Neoprenanzug
  • Sport-, Wander- oder Trekkingschuhe mit rutschfester Sohle, am besten knöchelhoch
  • Duschsachen und Handtuch
  • Wechselkleidung

Vor allem bei einer längeren Tour ist auch ein wasserfester Rucksack sinnvoll. Darin kannst du neben Wertgegenständen etwas Proviant verstauen. Achte aber darauf, dass der Rucksack wirklich wasserfest ist.

Denn beim Canyoning lässt sich nicht vermeiden, dass du nass wirst.

Wie teuer ist das Canyoning?

Die Kosten für eine Canyoning-Tour hängen von mehreren Faktoren ab. Dazu zählen die Dauer und der Schwierigkeitsgrad, die eingeschlossenen Leistungen, die Region und der Anbieter.

Eine Einsteigertour, die zwei bis drei Stunden dauert, kostet ab etwa 50 Euro. Bei einer anspruchsvolleren Tour über einen ganzen Tag können bis zu 200 Euro fällig werden.

Je nachdem, wo du die Tour machst, kommen dann noch die Kosten für die An- und Abreise und eventuell die Unterkunft und Verpflegung vor Ort dazu.

Wo wird das Canyoning angeboten?

Als Sportart erlebt das Canyoning seit einiger Zeit einen großen Aufschwung. Was in Südfrankreich und Spanien begann, hat inzwischen weite Kreise in Europa, den USA und anderen Teilen der Welt gezogen.

Sehr beliebt sind Touren in Deutschland und Österreich. Im Allgäu gehören Starzlachkamm und Ostertaltobel zu den bekanntesten Schluchten. Generell bieten die Allgäuer Alpen für jeden Schwierigkeitsgrad eine ideale Schlucht.

In Österreich warten in Tirol, Salzburg und Vorarlberg faszinierende Schluchten darauf, von dir bezwungen zu werden.

Möchtest du die Wurzeln der Sportart kennenlernen, solltest du dich auf den Weg nach Spanien machen. In der Sierra de Guara garantieren mehr als 70 Schluchten Action und Abenteuer an Steilwänden, Wasserfällen und in natürlichen Badebecken.

Ein weiteres Gebiet in Spanien, das wie fürs Canyoning gemacht ist, ist das Tramuntanagebirge auf Mallorca. Enge Schluchten, steile Felswände aus Kalkstein und imposante Wasserfälle bescheren ein unvergessliches Erlebnis.

Im Schweizer Tessin kannst du dich auf Felsen und Bäche freuen, die in der Eiszeit entstanden sind. Aber auch in Slowenien, Kroatien, Italien, Frankreich oder auf den Azoren hast du die Chance, die ganze Pracht der Natur zu erleben.

Ausführlicher Ratgeber zum Canyoning, 2. Teil (1)

Wann ist die beste Zeit fürs Canyoning?

Pauschal ist schwer zu sagen, wann die beste Zeit fürs Canyoning ist. Denn die Saison hängt von den regionalen Gegebenheiten und den aktuellen Witterungsverhältnissen ab.

Weil es beim Canyoning neben dem Wandern und Klettern vor allem ums Wasser geht, solltest du grundsätzlich die regenreiche Zeit bevorzugen. Dann stehen die Chancen gut, dass die Wasserfälle viel Wasser führen und die Wasserbecken gut gefüllt sind.

So kommst du in den vollen Genuss beim Springen, Rutschen, Schwimmen und Tauchen.

Zur Gefahr können aber starke und langandauernde Regengüsse und plötzliche Wetterumschwünge werden. Das Risiko, dass der Wasserstand dadurch zu schnell ansteigt, ist zu groß.

Aus diesem Grund beobachten die Anbieter das Wetter sehr genau. Generell finden Canyoning-Touren nur tagsüber und bei stabiler Witterung statt.

Im Alpenraum beginnt die Saison meist im April oder Mai und dauert bis Oktober an. Durch die Schneeschmelze sind die Wasserstände im Frühjahr zu hoch, während es im Winter schlichtweg zu kalt ist, um die Schluchten zu begehen.

In südlichen Gefilden startet die Region oft schon etwas früher und dauert auch länger an. Dafür wird es im Sommer zu heiß und zu trocken, um alle Highlights einer Canyoning-Tour zu erleben.

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